Essen und Trinken

"Der Mensch stirbt nicht, weil er aufhört zu essen und zu trinken

- sondern er hört auf zu essen und zu trinken, weil er stirbt."

(Cicely Saunders)

Am Lebensende verändert sich der Stoffwechsel eines Menschen und damit auch das Bedürfnis nach Essen und Trinken. Der Körper kann die Nahrung nicht oder teilweise nicht mehr verarbeiten, was zu einer Zunahme von Symptomen führen und eher Schaden anrichten kann.

 

Symptome und Ernährung am Lebensende

Symptome und Ernährung bzw. Nahrungsverweigerung bedingen sich oftmals gegenseitig. Im folgenden wird erläutert, was für Maßnahmen bei bestimmten Symptomen ergriffen werden können:

 

Übelkeit/Erbrechen:

  • kein Zwang zum Essen
  • Essensgerüche vermeiden
  • leichte und gekühlte Nahrung (am besten ungewürzt) wie z.B. Apfelmus, Brei, Pudding, Joghurt (...) anbieten
  • kühle und fruchtige Getränke wie z.B. Schorlen anbieten
  • Eiswürfel zum Lutschen anbieten (diese müssen nicht nur aus Wasser sein)

 

Schluckstörungen:

  • Weiches oder püriertes Essen anbieten
  • Trinknahrung

 

Mundtrockenheit:

  • Mineralwasser mit Zitrone oder Tee
  • Eiswürfel aus Saft
  • gefrorenes Obst

 

Speichelfluss:

  • Kamillen,- Salbei und Thymiantee
  • Roter Traubensaft
  • Eiswürfel aus Saft

 

Verstopfung:

  • täglich mindestens 1,5l Wasser
  • ein Glas warmes Wasser auf nüchternem Magen
  • Ballaststoffreiche Nahrung wie z.B. Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Haferflocken

 

Durchfall:

  • ausreichend Wasser trinken
  • kein Fett oder Gewürze
  • mit kleinen Mahlzeiten anfangen und ggf. steigern
  • geriebener Apfel

 

Künstliche Ernährung

PEG (perkutane endoskopisch kontrollierte Gastronomie):

Mittels eines Schlauches kann durch eine PEG spezielle, flüssige Nahrung (aber auch Medikamente) direkt in den Magen gegeben werden. Dies kann sowohl manuell oder per Pumpe geschehen. Wesentliche Bestandteile des Rituals Esssen gehen durch das fehlende Kauen und die Gerüche verloren. Bei einer Ernährung durch eine PEG können auch Symptome wie Erbrechen oder Unruhe auftreten.

 

Parenterale Ernährung:

Bei der Parenteralen Ernährung wird Verdauungssystem umgangen und die spezielle Nährstofflösung intravenös über einen Port gegeben. Diese Methode zielt darauf ab, einen geschwächten Körper zu stärken, um andere Ernährungsformen wieder einzusetzen.

 

Bei beiden Ernährungsformen kann es zu Nebenwirkungen (z.B. Erbrechen) und Komplikationen (z.B. Infektionen) kommen, die wiederum die Lebensqualität einschränken können.

 

Mundpflege

Der Rückgang des Bedürnises nach Essen und Trinken geht nicht zwangsläufig das Bedürfnis nach Geschmack und Genuss einher. Deshalb schützt eine regelmäßige Mundpflege die Mundschleimhäute vor schmerzhaften Belägen und Borken und führt zu Wohlbefinden.

Hier ein paar Tipps:

  • kleine Teebeutel mit Nahrung füllen und zum Lutschen anbieten
  • Sprühflaschen befüllen
  • Eiswürfel herstellen
  • Schwammlollies befeuchten und den Mund reinigen

Bei allem gilt: Gerne das verwenden, was der Patient gerne hat. Das kann auch Schokolade, Weingummi, Cola oder auch Bier (auf Verträglichkeit mit Medikamenten achten, ggf. mit Arzt absprechen) sein.

 

Patientenwille

Wenn ein Mensch am Lebensende die Nahrungsaufnahme verweigert, dann sollte man nicht mit allen Mitteln versuchen ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Der Satz "Du musst doch was essen" wirkt kontraproduktiv und belastet. Vielmehr sollte man - auch wenn es oft schwer fällt - den Wunsch zu akzeptieren.

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